
Die Malerin Armgard Röhl stellt im „Bürgerstübchen“ aus
Abdruck mit freundlicher Genehmigung aus jotw.d. Die Andere aus Marzahn-Hellersdorf, 24. Jg., Nr. 3/2019, S.9 Mahlsdorf – Lesern dieser Zeitschrift (jotw.d) dürfte die Mahlsdorfer Künstlerin keine Unbekannte sein. Des Öfteren schon berichteten wir über die 72-jährige agile und kreative Malerin. Diverse Ausstellungen führten sie bisher nach München, Halle, Bremen, Frankreich, Mexiko, Österreich, Italien und in die USA. Nun also Mahlsdorf! Für die Mahlsdorferin, die gleich um die Ecke ihr Atelier hat und mit ihrem Mann nur ein paar Straßen entfernt lebt, ist es eine ganz besondere Freude, dass einige ausgewählte Bilder nun im „Bürgerstübchen“ am Hultschiner Damm, dem Sitz des Bürgervereins Mahlsdorf-Süd, zu sehen sind. Zur Vernissage am 1. Februar war das „Stübchen“ rappelvoll. Freunde und Kunstliebhaber, nicht nur aus Mahlsdorf, waren gekommen, um die farbenfrohen Bilder in Mischtechnik, Aquarell, Öl und Acryl, Tuschzeichnungen und Holzschnitte von Armgard Röhl zu sehen und darüber mit der Künstlerin ins Gespräch zu kommen. Als ich vom Ort der Ausstellung hörte, war ich skeptisch. Mehr als zehn Bilder finden im Stübchen doch gar |
keinen Platz. Dachte ich. Dann die Überraschung: Zwei Dutzend, teils sogar recht großformatige Gemälde (103 x 84) schmückten die ehemals weißen kahlen Wände. Dorle Zilch vom Bürgerverein zeichnete in ihrer Laudatio die wichtigsten Lebenswege der 1946 in Biesenthal geborenen Künstlerin nach, die nach dem Abitur eine Wirtschaftsschule absolvierte und sich erst seit Anfang der 1970-er Jahre auf ihr künstlerisches Schaffen konzentrierte. An der Kunsthochschule Weißensee hatte sie ein Frauensonderstudium belegt, ihre „Lehrmeister“ waren u.a. Prof. Dieter Goltzsche und Dietrich Schade. Doch schon als Kind hatte Armgard mit großer Begeisterung gezeichnet und war dem Rat ihrer Mutter gefolgt: Die Erfüllung eigener Wünsche könne man sich auch malen. Malen und Zeichnen bezeichnet Frau Röhl als die „Erfüllung ihres Lebens“. Wer ihr Atelier besucht oder ihr Haus an der Grunowstraße hat den sprichwörtlichen Beweis. Alle Räume einschließlich Veranda oder Treppenaufgänge hängen voller Bilder, Zeichnungen, Drucke oder Grafiken. Dabei konnte Armgard Röhl ihrer Leidenschaft jahrelang quasi nur nebenbei frönen. Sie führte das Büro der Firma Röhl, einer nicht nur in Mahlsdorf bekannten Heizungsbau-Firma ihres Mannes Detlef. Inzwischen hat sie mit ihrer Liebe zur Kunst sogar ihren Mann angesteckt, der nach Beendigung seiner beruflichen Laufbahn als Heizungsbauer wunderbare Holzskulpturen fertigt. Wer sich vom Zauber der Bilder von Armgard Röhl einfangen lassen will, hat dazu noch bis zum 30. April Gelegenheit im „Bürgerstübchen“ am Hultschiner Damm 94 (Ecke Erich-Baron-Weg). Am 1. März hält sie hier einen Vortrag mit viel Anschauungsmaterial zum Thema „Einführung in die bildende Kunst – Malerei und Grafik“.


